Sommerzeit ist Ruhezeit, aber nicht für das Team vom KleineBühne im Kesselhaus e.V. Es gilt zurückzublicken auf die Saison 2016/17. Was war erfolgreich, wo ist "Luft nach oben"? Wie lässt sich das Programm im Kesselhaus erweitern? Wo sollen in der kommenden Saison neue Schwerpunkte gebildet werden? Einiges ist im Fluss.
Zunächst freut sich der Verein über die Verleihung des MäzenARTus, eines Ehrenpreises des Kunstvereins, für seine Kunstveranstaltungen im Kesselhaus der Weberei und die Realisierung von experimentellen Kunst-Performance-Veranstaltungen, bei der Künstler aus ganz Deutschland engagiert wurden. Für einige der Performancekünstler begann durch die auf der kleinen Bühne ermöglichten Auftritte eine erfolgreiche, auch internationale Karriere. Leider war in der zu Ende gegangenen Saison zu wenig Raum für diese Vorstellungen, aber: Bildende Kunst wird weiterhin ein Schwerpunkt der Programmarbeit bleiben.
Die Poetry-Slams im Kesselhaus blieben der Publikumsmagnet im Programm. Nach dem Wechsel im Moderatorenteam - Micha-El Goehre übergab an Niko Sioulis und Jonas Helmich - kam sogar ein leichter frischer Wind auf. Das neue Team brachte neue Namen auf die Bühne und ihre Nachwuchsarbeit in Literaten-Workshops trägt inzwischen reife Früchte. Die lokale Slammer-Szene wächst und gedeiht prächtig. Und neben den Dichterlesungen konnte inzwischen auch ein Rap-Battle etabliert werden. Da kommt noch was auf Gütersloh zu!
Musikalisch setzt KleineBühne e.V. weiter auf Experimente. Elektro- und Synthesizer-Sounds, improvisierte und freie Musik sowie Ausflüge in den Free-Jazz machten dem Gütersloher Publikum großen Spaß. Auf der Suche nach Protagonisten des Krautrock und der "Neuen Berliner Schule" gibt es inzwischen Kontakte in mehreren Richtungen, die einerseits - natürlich - nach Berlin reichen, aber auch über den großen Teich, so beispielsweise nach Philadelphia. Gütersloh, lass dich überraschen! Die Kesselhaus-Spielzeit 2017/18 wird großartig.
Veröffentlicht im Monatsmagazin "GUETSEL" Nr. 223 | Juni 2017